Update Projekt Bienenwald 2023

Im Bienenwald Projekt geht es mit großen Schritten vorwärts.

Zum Hintergrund: Ziel des Projektes ist, für den flächendeckend notwendig werdenden Umbau des Waldes ein Konzept anzubieten, dass auf den aufgeforsteten Flächen eine dreifache Nutzung ermöglich. Natürlich geht es auch hier um die Erzeugung von Stammholz. Bis sich dabei der „Return on Invest“ einstellt, dauert es jedoch mindestens 2, je nach Holzart auch vier Generationen, was insbesondere Privatwaldbesitzer mit eher kleineren Flächen davon abschreckt, Kalamitätswälder überhaupt wieder aufzuforsten.

Im Bienenwald Projekt kommen daher zwei weitere Nutzen hinzu:

Einmal sollen die Flächen als Habitat für bestäubende Insekten dienen. Konkret bedeutet dies, dass Bäume aufgeforstet werden, welche durch ihre Blüten eine attraktiv Pollen- oder Nektarquelle für bestäubende Insekten bieten, sowie eine Begleitflora etabliert wird, die ebenfalls diesen ökologischen Wert bietet. So kann Wald eine Aufwertung erfahren, welche vielen bedrohten Tierarten, insbesondere bei bestäubenden Insekten (Solitär- und Honigbienen) nützlich sein könnte.

Um eine Aufforstung auch finanziell attraktiver zu gestalten, wird in dem Projekt drittens auch untersucht, ob inwieweit „Nicht-Holz-Waldprodukte“ eine weitere Einkommensquelle darstellen könnten. Gemeint sind hier konkret Himbeeren, Walnüsse, Maronen und Honig.

Um den ökonomischen Wert des Ansatzes zu suchen, wurde über den assoziierten Partner des Projektes, der forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, eine Masterarbeit in Auftrag gegeben, welche die wirtschaftlichen Erträge aus der Holzproduktion sowie von Maronen, Himbeeren, Walnüssen und Honig erfasst.

In den Waldbeständen sind zur Datenaufnahme bspw. Bienenstöcke mit sog. Stockwagen versehen, die den täglichen Eintrag des Nektar ermitteln und per Funk an eine zentrale Datenaufnahmestation senden.

Wichtig ist auch die Frage, inwieweit Honig- und Solitärbienen in Konkurrenz zueinander stehen. Zunächst wird dazu erfasst, welche Insekten überhaupt auf der Fläche zu finden sind, wozu regelmäßig Kescherproben genommen und sog. Trapnests aufgestellt werden, in denen bevorzugt Solitärbienen, aber auch andere Insekten ihre Eier ablegen. Diese Nester, vom Bau her vergleichbar mit den bekannten Insektenhotels, können jedoch so in Einzelteile zerlegt werden, dass man die darin angelegte Brut bestimmen kann, ohne sie zu zerstören.

Ebenfalls werden regelmäßig in den Bienenstücken die Pollen gesammelt, welche gleicherweise bestimmt werden, um das Einzugsgebiet bzw. den Flugradius der Bienen ermitteln zu können.

Zwischenergebnis der Untersuchungen ist, dass es darauf ankommt, dass sich das Problem der Konkurrenz nicht stellt, wenn Honigbienen nur im begrenzter Menge auf de Flächen nach Nahrung suchen, so dass genug für alle da ist.

Das Jahr 2023 war i.W. Ein Jahr der Datenaufnahme. Diese werden über Winter ausgewertet. Im Jahr 2024 werden bis zum Projektabschluss erneut Daten aufgenommen, so dass am Ende des Projektes valide Aussagen zu den verschiedenen Fragestellungen gemacht werden können